Auf unsere Geschichte sind wir stolz.

Fahnenweihe 1998



Bereits im 14. Jahrhundert haben sich Schützen gegenseitig zu den so genannten Schützenhöfen oder zum Freischießen eingeladen. Eine solche Einladung erging im Jahr 1387 von der Hauptstadt unseres Landes, von Magdeburg, an die befreundeten Städte in ihrer Nähe.
So waren unter anderem Braunschweig, Halberstadt, Quedlinburg, Blankenburg, Aschersleben, Halle, Calbe und Salze zu „einem Schützenfeste und Freischießen“ eingeladen.
Wie schon einmal, jedoch 100 Jahre früher, wurde hier ebenfalls um eine Jungfrau als Preis geschossen.
Ein Ascherslebener führte diese als Belohnung für sein sicheres Schießen davon. Eine Schützengesellschaft hat demnach also bereits im 14. Jahrhundert hier in Aschersleben bestanden. Eine weitere urkundliche Nachricht über das Bestehen einer Schützengesellschaft in Aschersleben geht auch aus einer Urkunde des Zerbster Stadtarchivs hervor, die am 2.Juni 1406 in Warmsdorf bei Güsten ausgestellt wurde und in welcher, die zu einem Schützenbunde gehörenden Städte Magdeburg, Halle, Wittenberg, Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben veranlasst wurden der Stadt Zerbst ihr gegebenes Wort zu halten.
Aus einem Protokollbuch der damaligen Ascherslebener Schützengilde geht ebenfalls hervor, dass im Jahr 1547 am 04.07. die Neugründung der Schützengilde erfolgte. Dieses Gründungsprotokoll liegt in der damaligen deutschsprachigen Fassung niedergeschrieben in einer Festschrift vor. Die Anzahl der Schützen schwankte ständig. So wie sich die Satzung und die Mitgliederzahlen änderten, änderten sich auch die Zusammensetzungen der Vorstände. Wurden nach der Neugründung die Schützenmeister noch vom Rat bestimmt, so bildete sich bald der Vorstand, bestehend aus dem Oberschützenmeister, dem Unterschützenmeister und den Siebenern heraus.
In Aschersleben sei wohl 1511 erstmalig eine Büchse verwendet worden. Es wurde damals das „glatte Handrohr für zweilötige Kugeln“ verwendet. Ab dem 15. März 1839 wurde auch aus Pürschbüchsen geschossen. Das Vogelschießen wurde jedoch mit der Armbrust auf einen an der Vogelstange angebrachten Vogel durchgeführt. Der Vogel war damals meist ein Papagei oder Sittich aus Holz. Später wurde dieser Vogel gänzlich von der Scheibe, auf die aber wie gesagt schon 1547 mit der Büchse geschossen wurde, abgelöst.
Am 17. August 1868 wurde das neue Schützenhaus festlich eingeweiht. 1889, kurz vor dem Bundesschießen wurde dann auch der neue Schießstand auf der alten Burg eingeweiht. Es wurden auch Scheiben auf Hasen und Wildschweine aufgestellt und eine Einrichtung zum Tontaubenschießen getroffen.
Das Vermögen der Schützengilde hatte sich durch vielfache Schenkungen im Verlaufe der Jahre angesammelt. Es hat viele Sach- aber auch Geldschenkungen gegeben.
Die hervorragendste Schenkung war bestimmt die Fahne und der silberne Humpen von König Friedrich Wilhelm dem IV. (Oben rechts im Bild zu sehen)
Korporationsrechte erhielt die damalige Schützengilde im Jahre 1851 ebenfalls von König Friedrich Wilhelm IV.
Schützenhöfe fanden 1588 und 1589 in Aschersleben statt. 1889, nach der Fertigstellung des neuen Schießstandes auf der alten Burg fand ein Bundesschießen in Aschersleben statt. 1897 zum 350 – jährigem Jubiläumsschießen fand gleichzeitig das 17. Sächsische Provinzial Bundesschießen statt. 1913 wird von einer Schützenkorporation Aschersleben 1547 zum Haupt- und Königsschießen aufgefordert. 1914 fand ein Bundesschützenfest des Deutschen Schützenbundes hier in Aschersleben statt.
Während der Zeit des 2. Weltkrieges ist dann das Schützenwesen hier in Aschersleben, wie auch in anderen Städten logischerweise wenig präsent gewesen. Mit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches gab es einen weiteren schweren Schicksalsschlag für alle Schützenvereinigungen. Im gesamten Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone wurden die Schützenvereinigungen enteignet und verboten. Die vorhandenen Waffen mussten abgegeben werden und wurden von Panzern kaputtgefahren.
Hier in Aschersleben fanden sich jedoch auch nach 1945 Bürger, die nach wie vor am Schießsport interessiert waren und die diesen Sport weiter auszuüben wollten. Es war ihnen jedoch nicht gestattet Schützenvereine zu bilden. Deshalb mussten andere Möglichkeiten gesucht werden. Um diese Sportart, das Sportschießen, weiter ausüben zu können trat man entweder bestehenden Sektionen Sportschießen in der damaligen GST bei, oder gründete in Betriebe oder Schulen ebensolche. Auch in der damaligen Sportvereinigung Dynamo konnte man Disziplinen des Sportschießens ausüben. Auf den Schießständen im Salzkoth, und in den Westerbergen durfte man natürlich nur mit GST eigenen Waffen, und unter entsprechender Aufsicht, seinen Sport ausüben.
Im Jahr 1957 gelang es dann, in Aschersleben ein öffentliches Schützenfest zu organisieren und durchzuführen. Im Jahr darauf, nämlich 1958, wurde sogar noch ein zweites Ascherslebener Schützenfest durchgeführt. Leider waren diese beiden Schützenfeste die einzigen ihrer Art, die hier in Aschersleben in der Zeit zwischen 1945 und 1990 organisiert wurden. Ascherslebener Sportschützen hatten bei Meisterschaften in Sportsektionen und Vereinen, auf Kreis- oder Bezirksebene und im Landesmaßstab der damaligen DDR viele sportliche Erfolge zu verzeichnen.
Unmittelbar nach dem Zusammenbruch der ehemaligen DDR, fanden sich in Aschersleben in der Gaststätte „Salzkoth“, am 15. Februar 1990, traditionsbewusste und Sportinteressierte Bürger zusammen, um den ältesten Schützenverein der Stadt Aschersleben wieder ins Leben zu rufen. Die Gründungsmitglieder haben sich von Anfang an zum Ziel gestellt, immer die enge Verbindung zu den Bürgern und zur Stadt zu halten und dabei die Kultur, den Sport und die Tradition als Zusammenhang zu sehen. Am 22.09.1990 wurde ein erstes „kleines“ Schützenfest durchgeführt. 1992 erfolgte die Umbenennung des Vereines zur Harzschützenkorporation „Salzkoth - Ascania“ e.V. Aschersleben.
Für die Verbesserung der Sportarbeit wurde der Ausbau des Kleinkaliber– Gewehrstandes und des Kleinkaliber - Pistolenstandes in Angriff genommen. Am 14. März 1998 konnte die Vereinsfahne, die durch Mitgliederspenden finanziert wurde, feierlich geweiht werden (siehe Bild links oben). Die Gestaltung der Vorder- und Rückseite der Fahne soll die Verbundenheit des Schützenvereines mit der Stadt Aschersleben und dem Bundesland Sachsen-Anhalt darstellen. Im Jahr 2000 wurde das 10- jährige Bestehen seit der Neugründung nach 1990 gleichzeitig mit dem 5. Schützenfest gefeiert. Erstmals führte wieder ein Schützenumzug durch die Stadt Aschersleben. Erstmals werden auch wieder Königsketten, die von Vereinsmitgliedern gespendet wurden, an die Schützenkönige ausgegeben. Im Jahr 2003 erhält der Verein rückwirkend, für über 100-jährige Vereinsarbeit die Sportplakette des Bundespräsidenten überreicht.
Durch den Beschluss der Mitgliederversammlung haben wir unsere Satzung auf den neuesten Stand gebracht. So wurde auch der Name an die Tradition des Schützenvereines angeglichen. Der Vereinsnahme trägt ab sofort das Gründungsjahr 1547.
Der Nutzungsvertrag mit der Stadt Aschersleben zur Nutzung des Schießstandes wurde bis zum 31.12.2030 verlängert. Dem stimmte der Stadtrat auf seiner Sitzung am 04.05.2005 zu. Mit einem Antrag an die Stadtverwaltung, am defekten Dach des Schützenhauses eine grundlegende Reparatur durchzuführen, wanden wir uns an den Oberbürgermeister. Dieser Antrag wurde genehmigt und mit einem finanziellen Zuschuss von 14 Tausend Euro wurde das Dach in den letzten Tagen des Jahres 2005 repariert. 2006 wurden verschiedene Werterhaltungsarbeiten an den Sportanlagen (Seilzuganlage und am Kleinkaliber Pistolen- Schießstand) durchgeführt.
Am 04.07. 2007 beging der Verein seinen 460. Geburtstag. Die Festveranstaltung dazu war ein voller Erfolg.
Die Vorstandswahl im Jahr 2009 bestätigte den bestehenden Vorstand. Unser SB Jürgen Heide hat sich für die DM qualifiziert und daran teilgenommen. Von 300 Teilnehmern belegte er einen beachtlichen 60. Platz.
Im Jahr 2010 findet in Aschersleben die 3. Landesgartenschau und unser Schützenfest erstmalig an zwei Wochenenden statt.
Am 08.05. wurden zum Königsball die neuen Schützenkönige bekannt gegeben und eine Woche später fand, wie immer zum Gildefest, der traditionelle Schützenumzug statt. In diesem Jahr in einer etwas erweiterten Form, nämlich mit weiteren Vereinen der Stadt Aschersleben.
2012 tritt der Vorsitzende Horst Peller aus privaten und gesundheitlichen Gründen vom Vorstandsamt und als Vorsitzender zurück. Als neuer Vorsitzender wird laut Satzung Peter Flesch bis zur nächsten Wahl kooptiert. Horst Peller wird der Titel "Ehrenvorsitzender" verliehen. Dieter Nordmann möchte krank und altershalber aus dem Verein austreten, wird aber auf Beschluss der MV als Ehrenmitglied auf Lebzeiten weitergeführt. Ebenfalls als Ehrenmitglied wird Bärbel Ballhorn im Verein geführt.
Seit 2013 wird das Bogenschießen als weitere Sportart im Verein aktiv durchgeführt. Gute sportliche Erfolge sind hier zu verzeichnen. Mehrere Deutsche Meister Titel wurden bereits errungen.
Als ein weiteres Ehrenmitglied wird Dr. Hartmut Arndt durch Vorstandsbeschluss zum 1.1.2020 bestätigt.
Im Jahr 2019 erwirbt das Vereinsmitglied Lutz Hausmann verschiedene Zeitdokumente des Schützenvereines. Er behält diese in seinen Besitz, stellt sie aber jederzeit dem Verein zur Verfügung. Zum 475. Bestehen des Vereines im Jahr 2022 werden sie, gemeinsam mit anderen Exponaten (Leihgaben)  in einer Ausstellung im städtischen Museum gezeigt.                                                                                                     
Die Festveranstaltung zum 475-jährigen Bestehen hat im Museumshof stattgefunden. Die Ausstellung - Gut Getroffen - " 475 Jahre Schützenkorporation Aschersleben  im Museum Aschersleben trug zur Information über die Vereinsgeschichte bei.